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Kooperativ #3: Ralf Ehrlich über Audio Branding
Sie gehen über die Ohren direkt ins Gehirn. Sie erzeugen ohne Umweg Emotionen und erwecken Bilder aus dem Tiefschlaf. Sie animieren unbewusst. Sie lassen uns Produkte sehen, fühlen und kaufen. Wegsehen geht, weghören aber nicht. Sie, das sind Schallwellen in Form von Geräuschen, Tönen, Musik.
Erst Geräusche, Stimmen und Musik erzeugen gemeinsam mit laufenden Bildern ein grandioses Gesamterlebnis. Ohne Akustisches sind Filme in mehrfacher Hinsicht stumm, blass und nichtssagend. Die Sympathie aus Stimmen überträgt sich in Funkspots auf das beworbene Produkt – Image-Transfer in Reinkultur. Ein Audio-Logo, ein Jingle, richtig komponiert, werden zum Ohrwurm. Dieser ist die Markenbotschaft, welche Kunden mit sich herumtragen: „Wenn’s um Geld geht…“; „Haribo macht Kinder…“. Auch schnöde Texte werden mit Akustischem erst zu wirklichen Kopfbildern. Erst Geräusche, Stimmen und Musik lösen Kaskaden von Emotionen aus: „Kate Winslet steht mit ausgebreiteten Armen am Bug der Titanic, gehalten von Leonardo DiCaprio.“
In der Gehirnrinde verarbeiten einhundert Millionen Zellen akustische Signale. Die Schaltzentrale setzt viele verschiedene Gebiete ein, um das Gehörte zu verarbeiten. Diese grandiose Arbeit sollten wir nutzen, um unsere Botschaften im Gehirn unserer Kunden dauerhaft zu verankern. Die Frage ist, wie?
Als Teil des Marketing-Mixes. Als akustische Entsprechung und Katalysator der Worte und visuellen Zeichen. Mit den nicht zufällig gefundenen, sondern gezielt bestimmten Elementen, die der riesige akustische Baukasten bereithält: Stimme und Stimmung, Tongeschlecht und Tonart, Rhythmus und Tempo, Instrumente und Instrumentierung, Ton und Geräusch, Hall und Echo, Effekt und … letzten Endes einmaliges Erlebnis.
Wir können gezielt mit minikleinen Luft-schwingungen arbeiten, um die großen emotionalen Wellen bei unseren Kunden auszulösen. Wir können Kaskaden von Emotionen heraufbeschwören, welche die eigentlichen Motivatoren, Handlungsantreiber, Kaufentscheider sind. Wir können die übergroße Macht des Hörbaren nutzen, damit Kunden sagen: Haben wollen.
