Gedankenwelt

Evolvement #1: Evolvement = Entfalten, Entwickeln …

Auch wenn wir wissen, dass Zitronenfalter keine Zitronen falten, so ist der Menschentypus „Ent-Falter“ unter evolutionspsychologischen Gesichtspunkten sehr erfolgreich. Er entpuppt sich als wahrer Überlebenskünstler, denn er wendet nicht seine Kraft dafür auf, um sich stetig zu optimieren, sondern, um sein Selbst zu verwirklichen. Mit den naturgegebenen Anlagen haushalten, die Stärken clever nutzen, sie herauskitzeln, aber alles im Rahmen des wirklich Möglichen – so scheint es richtig zu sein.

Erfolgreiche Unternehmen verhalten sich evolutionsbiologisch wie Mutter Natur. Sie entwickeln sich auf der Grundlage dessen, was vorhanden ist, nicht auf der Basis von Träumen. 
Diese Entwicklungsmeister sind auch Überlebensstrategen, denn sie passen sich an ihre Umwelt an, suchen Nischen und formen dadurch ihre ganz eigene Persönlichkeit aus. Was nicht funktioniert, wird umgewandelt oder abgestoßen – wie der knöcherne Ansatz der Embryos, dessen Weiterentwicklung und Ausformung zu einem Schwanz, wie noch bei unseren Vorfahren, im Laufe des embryonalen Wachstums nicht weiterverfolgt wird.

Es geht also darum, die vorhandene Persönlichkeit zu stärken und zu festigen, was den Organismus als Ganzes sich prächtig entfalten lässt. Diese Vorwärtsschreiter wissen um die Bedeutung jeder einzelnen Zelle. Darum legen sie großen Wert darauf, dass jeder Spezi in seinem Spezialgebiet auch seine Spezialleistungen erbringen kann. Das bedeutet: Entfalte Dein eigenes Können, damit das Ganze sich entfalten kann und entwickle Deine ganz spezifischen Eigenschaften und Fähigkeiten, damit sich das Ganze entwickelt.

Erst, wenn im Inneren das Bewusstsein für individuelles und kollektives Entfalten vorhanden ist und gelebt wird, kann das Außen parallel agieren: Einzig, nicht artig. Entwickler, nicht Stehenbleiber. Individuell statt aller Welt. Täuscher hingegen verwenden Mimikry und geben vor, was sie nicht sind. Mittelfristig werden sie entlarvt.

Erfolgreiche Unternehmen verhalten sich auch hier evolutionsbiologisch. Sie agieren parallel zu ihrem Genpool, entpuppen sich und werden zu prächtigen Ent-Faltern. Somit können und dürfen sie auch potentiellen Bewerbern selbstbewusst zeigen, was sie sind, wofür sie stehen und was sie eben nicht sind.

Die Basis ist mehr als ein kritischer Blick auf den Ist-Zustand, das Potential und eben auch das Nicht-Erreichbare. 
Wenn sich dieses selbstkritische Denken durch alle Hierarchie-Ebenen zieht, jeder Einzelne um seine eigenen Stärken, Schwächen und Entwicklungspotentiale weiß, jedem genügend Raum und Zeit gegeben wird, das Beste in sich zum individuellen Klingen zu bringen… dann haben Unternehmen ein Abo auf evolutionäre Entwicklung.

Nicht nur das: Erst jetzt kann die gesamte Palette aller kommunikativen Maßnahmen das Spezifische nach außen transportieren und zeigen: Seht, hier sind wir und können nicht anders.
Der schönste aller Nebeneffekte: Motiva-tion von außen wird unnütz, weil die innere zum Selbstläufer wird und das Ganze vorantreibt. 
Dann kommt auch Volker Volksmund zu Ehr und Rum, der da sagt: Schuster, bleib bei deinen Leisten, aber leiste Dir auch, Deine Leistungsfähigkeit zu entwickeln.